Tor 5 Rhythmus
- Tara Ananda
- 4. Juni 2024
- 2 Min. Lesezeit
Irgendwie war mein Rhythmus schon immer anders als der anderen. Ich war oft langsamer unterwegs als andere und habe mich mit der Zeit immer stärker an den Rhythmus der anderen angepasst. Zuerst den Rhythmus der Familie, dann an den Rhythmus von Kindergarten, Schule, später der Arbeitgeber. Meine Eltern erzählten mir, dass ich schon als kleines Kind meine festen Rhythmen zum Essen und Schlafen brauchte. Und dass es mich stark irritierte, wenn dieselben Essenszeiten und Bettzeiten nicht eingehalten wurden. Ich war dann oft gereizt, weinerlich oder wurde sogar krank. So geschah es, dass sie sich oft meinen Bedürfnissen anpassten, zumindest was die Essenszeiten anbelangte. Auch heute ist es noch so, wenn ich eingeladen bin bei Freunden oder zum Übernachten bei anderen Menschen bin, oft aus meiner «Routine» fliege und mich das wirklich aus meiner Mitte bringt. Im Arbeitsleben ist es auch so, dass das Tempo was von anderen vorgegeben wird, oft nicht meinem eigenen Tempo entspricht.
Im Moment habe ich mehr Raum mit meinem eigenen Rhythmus zu experimentieren. Es macht mir Freude damit zu spielen, Dinge in meinem Alltag ganz schnell und effizient zu erledigen und dann wieder die Zeit auszudehnen mit den Dingen, die mir Freude machen. Wenn man im Flow ist, dann rast die Zeit nur so an einem vorbei und andererseits kann auch das Warten auf….manchmal eine gewisse Schwere mit sich bringen. Geduld aufzubringen, um auf das richtige Timing zu warten ist noch immer ein Übungsfeld für mich, da in der 3dimensionalen Verdichtung nicht alles manifestiert ist, kaum hat man einen Gedanken. Hier sind die Gesetzmässigkeiten anders. Hier muss man manchmal auf den richtigen Zeitpunkt, die richtigen Menschen und die richtigen Rahmenbedingungen warten, um seine Wirkkraft zu entfalten. Jenseits unserer irdischen Rhythmen gibt es aber auch die Erd-Rhythmen wie Tag und Nacht, Mondzyklen, Jahreskreisläufe und Jahreszeiten. Es gibt auch noch grössere Rhythmen wie die Sonnenzyklen, planetare Zyklen, galaktische Zyklen usw. Unsere eigene Existenz ist immer in grosse und kleine Fraktale, wiederholende Zeit Schlaufen eingebettet. Wobei sich das Muster wiederholt, aber nicht die Energie. Die Energie ist immer anders, so wie, wenn wir eine Wendeltreppe hochsteigen, dann sehen die Stufe alle gleich aus, wir befinden uns aber immer auf unterschiedlichen Ebenen.
Gerade in der darstellenden Kunst dreht sich alles um den richtigen Rhythmus, sei dies im Tanz, der Musik oder der Schauspielerei. Wählt man den «falschen» Zeitpunkt, ist das Momentum mit der höchsten Wirkkraft verspielt und der Effekt bleibt aus. So wie uns ein rhythmisches Trommeln in Trance versetzen kann, so hat uns der Herzschlag unserer Mutter die ersten Monate unserer Existenz begleitet und uns ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit vermittelt.
Menschen, die dieses Tor aktiviert haben, sind für andere Menschen Taktgeber für Rhythmen, Abläufe und Strukturen. Das kann für andere Menschen bereichernd und nährend sein, wenn sie sich einschwingen mögen, oder auch anstrengend, wenn sie nicht im gleichen Rhythmus unterwegs sind.




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