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Tor 35 Der Fortschritt

Ich bezeichne mich selbst als Pionier und so wie viele Pioniere kenne ich den Schmerz, meiner Zeit voraus zu sein.

Pioniere, die ihr Leben dem Fortschritt verschrieben haben, sind oft Aussenseiter, weil sie von den meisten Menschen einfach nicht verstanden werden. Das führt dazu, dass sie meinen sie machen keinen Unterschied, ihre Existenz sei bedeutungslos, sie wären nicht wichtig im Gesamtgefüge. Doch das stimmt nicht. Wie viele Erfinder, Künstler und Philosophen wurden zu Lebzeiten missverstanden, verfolgt oder einfach nur ignoriert und zu einem späteren Zeitpunkt geradezu verehrt? Die Liste ist lang. Haben nicht gerade ihre seltsamen Kunstwerke, ihre steilen Thesen und ihre verrückten Ideen, die Menschen in eine neue Ära, in ein neues Bewusstsein geführt, ohne deren Impulse dies vielleicht gar nicht möglich gewesen wäre? Pioniere haben eine wichtige Funktion in unserer Gesellschaft, da sie nicht nur aus einer Aussenperspektive und einem kritischen Auge auf den Status Quo blicken, sondern auch sehr viel Energie zur Veränderung bereitstellen. Das Tor 35 enthält das Geschenk des Multitalentes in sich, da diese Menschen durch ihren emotionalen Hunger, nach Leben, nach Erfahrungen, nach Neuem sich immer wieder Wissen aneignen.

Stillstand und Langeweile ist ihr Tod. Die Ungeduld ist der Schatten dieses Tores der sich immer wieder zeigt, wenn sie ihre Mitmenschen überfordern mit neuen Impulsen und einer Geschwindigkeit, bei der sie einfach nicht mithalten können. «Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.» An diesem Sprichwort ist viel Wahres. So lernt ein Tor 35 Mensch im Laufe seines Lebens den Rhythmus von losziehen, warten und innehalten, weitergehen, warten und innehalten, weitergehen, zu verinnerlichen. Um andere Menschen mit Weisheit zu führen ist es wichtig, dass er diesen Rhythmus verinnerlicht. Die Zeit, in der wir leben ist eine Zeit, die das grosse Potenzial der Veränderungen in sich birgt, eine Zeit die geradezu stimulierend auf den offenen Geist eines Pioniers wirkt der voranschreiten und Dinge verändern will. Ich blicke oft mit Unverständnis auf die ewig gestrigen, weil ich mich mit ihrer Art zu leben einfach nicht identifizieren kann. Das Zitat von Hermann Lahm: « Die ewig Gestrigen sind morgen schon von Vorgestern.» könnte mein Lebensmotto sein! Wie kommt ein Pionier aus dem tiefsten Schatten der Ungeduld ins höchste Siddhi (Vollkommenheit) in den Zustand der Grenzenlosigkeit? Indem er erkennt, was ihn wirklich begrenzt. Er meint vielleicht es seien äussere gesellschaftliche Zwänge oder rigide Strukturen, inkompetente Politiker, die Wirtschaft etc. Bei genauerem hinschauen wird aber deutlich, dass es nichts im Aussen gibt, was einen offenen Geist einsperren könnte. Die Begrenzungen im Aussen sind illusionär und vorübergehend. Der Zustand der Grenzenlosigkeit ist immer eine Möglichkeit auf, die der Pionier Zugriff hat. Wenn er das begreift, muss er sich nicht ständig an der Welt abarbeiten, sondern kann in vollem Vertrauen sein, dass das eigene Leben sich wie ein Same zu einem späteren Zeitpunkt zu einer wunderschönen Blüte entfaltet.



ree

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